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Eine Frau mit kurzen blonden Haaren steht vor einem weißen Hintergrund. Sie schaut in die Kamera.

Gründerinnen Interview: Marie Pischel

Gründerin Marie unterstützt trauernde Personen

Wer bist du und was machst du mit deinem Start-up?

Ich bin Marie, Gründerin von Trauergestalt. Ich sage auch gerne, ich bin “die mit den schwierigen Themen. Mit meinem Startup sorge ich dafür, dass Trauernde ihre Trauer besser zulassen können und Tröstende mehr Möglichkeiten finden, um Unterstützung bieten zu können. Zu kaufen gibt es zum Beispiel Trostkarten, weil es nicht nur um Tod und Sterben geht, sondern generell um Trost.

 

Was treibt dich täglich aufs Neue an?

Ich finde es super wichtig, Tabus abzubauen, weil ich selbst auch weiß wie viel Gutes daraus entsteht. Ich möchte dafür sorgen, dass Leute sich trauen, andere zu trösten. Und dabei unterstütze ich mit meinen Karten.

Eine Frau mit kurzen blonden Haaren steht vor einem weißen Hintergrund. Sie schaut in die Kamera.

Wie bist du auf deine Gründungsidee gekommen?

Ich glaube, dabei handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Sachen, auch aus vielen schlechten Erfahrungen, die ich selbst schon gemacht habe. Ich wurde auch schon oft damit konfrontiert, dass ich viel zu jung bin, um mich mit dem Thema Tod und Trauer zu beschäftigen. Aber ich denke, man kann in jedem Alter von davon betroffen sein und deshalb ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.

Ich musste selbst erstmal lernen, mit Trauer umzugehen und möchte daher gerne andere mit meiner Arbeit dabei unterstützen.

In meiner vorherigen Selbstständigkeit in der Schriftgestaltung habe ich schon ein paar mal Aufträge für Trauerkarten bekommen und dabei gemerkt, wieviel Spaß ich daran habe.

 

Was machst du anders als andere? Wie beschreiben dich deine Freunde und dein Umfeld?

Mir selbst ist da schon sehr oft das Wort “mutig” begegnet. Für mich war mein Vorgehen aber irgendwie einfach die logische Konsequenz und ich hatte das Gefühl, ich muss das machen. 

Meine Gründung ist für mich nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein ganz persönliches Anliegen.

Was war das Verrückteste, was du für deine Gründung getan hast?

Ich fand das alles eigentlich gar nicht so verrückt. Viele andere würden sagen, dass das alles total verrückt war, aber für mich hat sich das alles sehr richtig angefühlt. Sicherlich war es schon ein bisschen verrückt, auch im Hinblick auf die Pandemie, meine alte Selbstständigkeit aufzugeben.

 

Was war bisher deine größte Herausforderung? Und wie hast du sie gemeistert?

Ich finde es teilweise echt schwer, mich selbst komplett zu organisieren und den Überblick zu behalten. Ich musste da echt für mich selbst erstmal eine eigene Struktur und ein eigenes System aufbauen und bin sehr froh, dass ich das jetzt habe.

Was war bisher dein schönster Erfolg?

Jede Rückmeldung die kommt ist für mich ein riesiger Erfolg

Einladungen für Trauerfeiern zu gestalten ist eine schöne Arbeit, auch wenn es sich um einen schrecklichen Anlass handelt. Wenn man dann eine kurze Nachricht bekommt und hört, dass man mit seiner Arbeit helfen konnte, ist das unfassbar toll. 

Welche Eigenschaft braucht man als Gründer*in?

Man braucht Feuer unter’m Hintern! Überall kommen Herausforderung und aus allen Richtungen kommt Gegenwind. Da muss man echt dahinter stehen und das muss man teilweise auch lernen. Ich denke dass man auch dann gründen kann, wenn man nicht von Anfang an super selbstbewusst ist, aber man muss lernen, Haltung zu bewahren.

Was ist für dich das schönste daran, Gründerin zu sein?

Das Schönste ist wirklich, dass man sich selbst seinen Arbeitsalltag und auch sein Umfeld gestalten kann. Natürlich gibt es einen gewissen Rahmen, in dem man arbeitet, aber man hat sehr viele Freiheiten.

Wenn du heute mit deiner Gründungsidee nochmal neu starten könntest, was würdest du diesmal anders machen?

Ich glaube, ich würde alles nochmal genauso machen. Natürlich weiß ich jetzt viel mehr als vorher aber ich denke, es hat diesen schmerzhaften Prozess gebraucht, um all das zu lernen.

Was wärst du gerne schon immer gefragt worden, dich aber noch nie jemand gefragt hat?

Mich hat noch nie jemand zu meinem eigenen Bezug zum Tod gefragt. Und das wundert mich auch echt. Ich glaube schon irgendwie, dass es nach dem Tod etwas gibt, aber ich finde es auch gut, dass ich keine wirklichen Antworten darauf habe.

Ist es schlimmer zu versagen oder es nie versucht zu haben?

Ganz ehrlich? Ich finde beides okay. Manchmal ist es auch in Ordnung, in einem Moment zu entscheiden, dass man etwas nicht versucht.

Was würdest du gründungsinteressierten Frauen und Gründerinnen, die am Anfang stehen, mitgeben wollen?

Austausch!!! Alles mitnehmen, was geht, und einen Raum finden, in dem sich das gut anfühlt. Das ist super wichtig.

Gibt es etwas in deiner Gründung, bei dem du gerade konkret Hilfe benötigst?

Mitgründende wären wirklich ein Traum. Es wäre total schön, da jemanden zu finden. Und leichtere Finanzierungsmöglichkeiten wären auch echt hilfreich.

Wie können sich unsere Leser*innen mit dir vernetzen?

Ihr könnt mich per Mail kontaktieren, oder erreicht mich via Instagram und LinkedIn.

 

Vielen Dank Marie, wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft!

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Lena Snykers

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