"You only fail if you stop trying."
Wer seid ihr und was macht ihr mit eurem Start-up?
Wir sind Christina Seiffert und Anna Schulze-Ardey, die Gründerinnen von OH CIRCLE. Gemeinsam als Team entwickeln wir einen waschbaren Tampon für alle, denen die Umwelt am Herzen liegt und die trotzdem nicht auf Tampons verzichten wollen.
Was treibt euch täglich aufs Neue an?
Jeden Monat werden allein in Deutschland rund 250 Millionen Tampons benutzt und weggeworfen. Für die Umwelt bedeutet das: verstopfte Abflussrohre, Mikroplastik-Belastung des Wassers und CO2-Ausstoß beim Verbrennen des Tampon-Mülls. Wir wollen bei der Bewältigung der Klimakrise aktiv teilhaben, indem wir ein wiederverwendbares Produkt zu einem Wegwerfprodukt bieten. Außerdem ist es uns als Gründerinnen und Menstruierende besonders wichtig, dass „OH CIRCLE“ für Enttabuisierung und Akzeptanz im Umgang mit der Menstruation steht – wir sind sehr motiviert, mit unserer Marke zur gesellschaftlichen Aufklärung beizutragen sowie Offenheit und female empowerment zu fördern.
Wie seid ihr auf eure Gründungsidee gekommen?
Nachdem wir wussten, dass wir mit unserem eigenen Start-up einen positiven Einfluss auf Mensch & Umwelt haben möchten, haben wir überlegt, in welchem Bereich wir uns wiederfinden und Handlungsbedarf sehen.
Schnell sind wir dann auf das Thema Menstruation gekommen, denn das betrifft uns beide sowie viele unserer Freund:innen und im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist da noch viel Luft nach oben. Es gibt zwar schon einige Innovationen, die Einweg-Produkte ablösen sollen, aber noch keine, die die Funktion herkömmlicher Tampons imitiert.
Genau da wollten wir ansetzen, denn obwohl es schon Alternativen gibt, benutzen trotzdem immer noch 86% der Menstruierenden Tampons – viele scheinen also von den bestehenden Mehrwegoptionen noch nicht überzeugt. Das hat uns motiviert, einen Tampon zu entwickeln, der genauso funktional ist, wie ein herkömmlicher, aber gewaschen und somit wiederverwendet werden kann.
Wann wusstet ihr, dass ihr gründen werdet?
Wir beide haben zuvor in einem Start-up gearbeitet. Dort wurden wir sehr von der Motivation und Leidenschaft der beiden Gründer inspiriert, was uns dazu verleitet hat, selbst etwas zu gründen.
Was war das Verrückteste, was ihr für eure Gründung getan habt?
Das Verrückteste waren auf jeden Fall unsere Fragen, die wir bei Google eingetippt haben in den ersten Monaten. Zu Beginn waren wir völlig planlos und mussten erst einmal ganz banale Fragen stellen. Mit der Zeit hat es sich gebessert. Manchmal sind wir trotzdem noch sehr überfordert. Das ist auch vollkommen okay und wir versuchen mit unseren Aufgaben zu wachsen.
Was war bisher eure größte Herausforderung? Und wie habt ihr sie gemeistert?
Unsere größte Herausforderung ist auf jeden Fall alles, rund um die Produkt- und Patentanmeldung. Unser Tipp: besser zu früh Hilfe holen als zu spät!
Was war bisher euer schönster Erfolg?
Ein sehr schöner Erfolg war für uns, als wir die Zusage für das Gründungsstipendium erhalten haben. Ein Anderer war, als unser Tampon keimfrei aus der Wäsche gekommen ist!! Darüber freuen wir uns immer noch!
Welche Eigenschaft braucht man als Gründer:in?
Wir finden, man sollte aufräumen mit den typischen Gründer:innen Klischees. Es ist gar nicht nötig, ein Workaholic zu sein um erfolgreich zu werden. Ein bisschen Ehrgeiz und Leidenschaft kann auf jeden Fall nicht schaden, kommt bei dem richtigen Thema aber auch von ganz alleine! Wichtig ist, dass du an dich und deine Idee glaubst!
Was ist für euch das schönste daran, Gründerin zu sein?
Als Gründerinnen treffen wir sehr viele, sehr interessante Menschen! Wir sind oft im Austausch mit anderen Start-ups und treffen dabei immer auf Hilfsbereitschaft anstatt auf Konkurrenzkampf.
Was wärt ihr gerne schon immer gefragt worden, Was euch aber noch nie jemand gefragt hat?
Das wurden wir schon sehr oft gefragt, aber weil wir das so gerne erzählen… „Woher kennt ihr euch?“
Wir sind beste Freundinnen seit dem Grundschulalter und kennen uns sehr gut. Durch unsere 16-jährige Freundschaft und das Leben in unserer gemeinsamen WG sind wir bereits ein eingespieltes Team. Wir sind nicht nur privat, sondern auch beruflich ein Team!
Ist es schlimmer zu versagen oder es nie versucht zu haben?
„You only fail if you stop trying.“
Wie können sich unsere Leser:innen mit euch vernetzen?
Wenn ihr mehr über unserer Prozess erfahren, sehen und hören wollt, dann schaut gerne auf unserem Instagram Account vorbei.
Auch auf LinkedIn sind wir zu finden.
Vielen Dank Anna und Christina, wir wünschen Euch alles Gute für die Zukunft!