"Das Leben ist so viel mehr als Rentenpunkte sammeln."
Wer bist du und was machst du mit deinem Start-up?
Meine Unternehmenspartnerin Denise Winkels und ich, Carina Denton, sind “CAT Consulting – Coaching And Training”.
Wir sind eine Unternehmensberatung, die sich auf wirtschafts-psychologische Fragestellungen spezialisiert hat.
Wir wollten das Synonym für “Selbstführung” werden. Alle unsere Trainings und Coachings beruhen auf den Theorien der Selbstführung. Unser Selbstführungstraining ist über mehrere Wochen angelegt, so dass wir die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden begleiten können.
Weiterhin bieten wir ein wissenschaftlich validiertes Testverfahren zur Persönlichkeitsanalyse an.
Was treibt dich täglich aufs Neue an?
Wir haben es an uns selbst gemerkt und beobachten zur Zeit die Persönlichkeitsentwicklung unserer Selbstführungstrainings-Teilnehmenden: Selbstführung stößt Prozesse an, man ist zufriedener und gelassener, aber zeitgleich fokussierter und leistungsstärker. Selbstführung funktioniert und genau das wollen wir weitergeben und anderen beibringen.
Wie bist du auf deine Gründungsidee gekommen?
Ich habe im Alter von 38 Jahren noch einmal studiert und den Master in angewandter Psychologie für die Wirtschaft abgeschlossen. Ursprünglich bin ich Wirtschaftsingenieurin und habe 13 Jahre in der Automobilindustrie gearbeitet. Durch mein Studium habe ich meine Faszination an psychologischen Inhalten weiter ausgebaut. Mein neu erworbenes Wissen wollte ich unbedingt anwenden. Leider konnte ich dies nicht bei meinem Arbeitgeber realisieren. Als ich Denise dann kennenlernte und sie ebenfalls so begeistert von Selbstführung war, entstand der Plan etwas zusammen auf die Beine zustellen.
Wann wusstest du, dass du gründen wirst?
Es war nie mein Wunsch, selbstständig zu sein. Ganz im Gegenteil, nichts lag mir ferner. Ich wollte gut verdienen und meine Rentenpunkte auffüllen.
Durch Kurzarbeit, Homeoffice, neue Themeninhalte und neue Menschen in meinem Leben hat ein Umdenken stattgefunden. Platt gesagt: Das Leben ist so viel mehr als Rentenpunkte sammeln.
Es gab nicht den einen Punkt an dem ich wusste, jetzt wirst Du Dein berufliches Leben komplett verändern, sondern es war ein Prozess. Ein Abwägen von “Wie viel Sicherheit brauchst Du wirklich?” und “Ich liebe es selbstbestimmt, frei und ohne einengende Konzernvorgaben zu arbeiten.”
Was war das Verrückteste, was du für deine Gründung getan hast?
Meine Unternehmenspartnerin Denise sagte zu dieser Frage direkt: “Carina, Du hast Deinen Job gekündigt! Das ist schon verrückt.”
Aber es kommt mir nicht so vor. Ich habe alles durchdacht, analysiert und einen für mich passenden Weg mit abgeschätztem Risiko gefunden. Für mich war es eine logische Konsequenz, dass ich gekündigt habe. Und ich fühle mich sehr gut damit. Also aus meiner Sicht habe ich nichts Verrücktes getan… 😉
Was war bisher dein schönster Erfolg?
Es gab einige Punkte in unserer jungen Unternehmensgeschichte, die uns richtig stolz gemacht haben.
Zunächst empfand ich es als vollen Erfolg, gemeinsam mit Denise unsere Unternehmenswerte festzulegen. Dies haben wir relativ am Anfang gemacht. Und zu merken, da ist jemand, der die gleichen oder ergänzenden Werte vertritt, ist ein toller Erfolg.
Der nächste erfolgreiche Meilenstein war die Beurkundung unseres Gesellschaftsvertrages.
Und dann kamen die Akquiseerfolge: Das erste verkaufte Impulstraining, der erste Vertrag im B2B Geschäft… und natürlich das Feedback von Trainingsteilnehmenden. Wenn sie erzählen, dass sie es genial finden, was wir an Eigenbeobachtung, Reflektion und Persönlichkeitsentwicklung bei ihnen durch unser Training anstoßen. Das ist der schönste Erfolg.
Welche Eigenschaft braucht man als Gründer*in?
Durchhaltevermögen, Durchhaltevermögen und Durchhaltevermögen. Und etwas Optimismus.
Dazu kommt noch: Vor allem Menschen um einen herum, die die gleichen Themen auf dem Tisch haben wie man selbst. Klar, man kann mit der Oma oder dem befreundeten Beamten Unternehmensherausforderungen diskutieren und vielleicht bringt gerade die andere Perspektive einen tollen Lösungsansatz… aber Fachwissen und Erfahrung bringen andere Gründer:innen bzw. Unternehmer:innen eher mit.
Ist es schlimmer zu versagen oder es nie versucht zu haben?
Was soll denn “versagen” überhaupt heißen? Wer setzt da welche Maßstäbe und urteilt über wen?
Ich nutze das Wort nicht, weder wenn ich über mich und mein Verhalten reflektiere und erst recht nicht in Bezug auf andere Menschen.
Klar, es gibt Situationen, die nicht so enden, wie ursprünglich geplant, aber es sollte immer Wege geben, um konstruktiv damit umzugehen.
Man lernt, man erkennt, der Plan war schlecht, die Zeit nicht richtig, vielleicht auch die Anstrengung nicht groß genug… aber das kann man korrigieren.
Also bitte immer versuchen. Sollte es nicht so enden wie gewünscht, den eigenen Handlungsspielraum nutzen und konstruktiv sein!
Was würdest du gründungsinteressierten Frauen und Gründerinnen, die am Anfang stehen, mitgeben wollen?
Ich habe durch die Teilnahme an Gründer:innen- und Unternehmehmens-Netzwerken in den letzten 10 Monaten so tolle Menschen kennengelernt. Es sind Businessbuddys und Freundschaften entstanden, obwohl man sich teilweise noch nie persönlich getroffen hat. Dieser Austausch ist super wertvoll.
Keine Frage, die man stellt, ist blöd. Jede/r teilt Wissen, Erfahrungen und gibt Kontakte weiter. Vernetzt Euch, ist mein Tipp!
Wie können sich unsere Leser*innen mit dir vernetzen?
Wir bieten auf Instagram viele Inhalte zum Thema Selbstführung und Persönlichkeitsanalyse für Privatpersonen und Soloselbständige. Zu finden unter Instagram: “catconsulting.de”
Unternehmen, die Interesse an Selbstführung als Führungsmethode und Personalentwicklungsmaßnahme haben, werden auf unserer Website gut informiert.
Außerdem sind wir auch über LinkedIn und per Email zu erreichen.
Wir freuen uns auf jeden Kontakt und Feedback.
Vielen Dank, Carina. Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft!