Laut Deutschem Start-Up Monitor 2020, erfolgen deutschlandweit 15,9 Prozent der Start-up Gründungen durch Frauen. Nordrhein-Westfalen liegt mit derzeit 12,9 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Insbesondere Hochschulen bieten eine erhöhte Chance von Gründungen, da Start-ups aufgrund ihres hohen Innovationsgrads und Technologiebezugs deutlich stärker akademisch geprägt sind als andere Formen der Unternehmensgründung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 4 von 5 Gründer*innen eines Start-ups über einen Hochschulabschluss verfügen.
In Nordrhein Westfalen gibt es derzeit über 700.000 Studierende, knapp 50 % von ihnen sind weiblich. Dem gegenüber steht der eingangs erwähnte Anteil der Gründerinnen, welcher nur bei knapp 13 Prozent liegt. Der geringe Anteil an Gründerinnen offenbart ein großes ungenutztes Potential an den Hochschulen, zumal Gründerinnen statistisch betrachtet sogar noch erfolgreicher sind als Gründer.
Und warum ist der Anteil an Gründerinnen so gering?
Als ein wesentlicher Grund sticht das persönliche Netzwerk heraus. Der Female Founders Monitor (2020) untersuchte in diesem Zusammenhang die Bewertung des Start-up Ökosystems von Frauen und Männern und stellte fest, dass dieses von Gründerinnen deutlich schlechter als von Gründern bewertet wird. Ein positives Umfeld und ein Netzwerk sind jedoch nicht nur relevant für potentielle Geschäftsbeziehungen, sondern auch, um sich auszutauschen und zu ermutigen. Aus einem fehlenden Netzwerkzugang von Gründerinnen resultiert häufig auch ein erschwerter Zugang zu Finanzierungsquellen (Female Founders Monitor, 2020). Als ein Grund hierfür ist der “same-gender effect” anzuführen, welcher die Priorisierung von Gründern durch Investoren (insbesondere auch von Venture Kapitalgebern) beschreibt (Malmström et al., 2019).
Ein weiterer Grund für den geringen Anteil von Gründerinnen ist das Fehlen von weiblichen Vorbildern. Während es eine Vielzahl an männlichen Gründungsvorbildern gibt, fehlt es an sichtbaren und nahbaren weiblichen Vorbildern für potentielle Gründerinnen. Ursächlich hierfür ist z. B. auch das Bild eines erfolgreichen Unternehmers, der mit männlich-assoziierten Attributen beschrieben wird (Malmström et al., 2017).
Wie wollen wir das ändern?
Wir, Women Entrepreneurs in Science, möchten das Potential, welches von gründungsinteressierten Frauen im Hochschulkontext ausgeht, heben. Wir erreichen dies, indem wir als zentrale Anlaufstelle agieren und die Hochschulen in NRW dabei unterstützen, Angebote für gründungsinteressierte Frauen zu etablieren. In den kommenden Jahren entstehen dadurch für gründungsinteressierte Frauen und Gründerinnen u.a. neue Möglichkeiten und Angebote in den Bereichen Netzwerkaufbau, Wachstum, Zugang zu Investor:innen sowie den Austausch mit nahbaren weiblichen Vorbildern.
Die Hochschulen und gründungsinteressierten Frauen profitieren von unserer langjährigen Erfahrung im Bereich der Entrepreneurship Forschung und Lehre, der Gründungsunterstützung sowie von unseren erfahrenen Praxispartner*innen, damit Frauen ihre Chancen ergreifen können, die eigene Chefin zu sein, den Beruf zur Berufung zu machen, Träume zu verwirklichen und finanzielle Erfolge zu feiern.
Was treibt uns täglich dabei an?
Wir glauben, dass man sich mit einer Gründung selbst verwirklichen kann. Wir glauben, dass jede*r ein Unternehmen gründen kann, denn: Frauen können auch gründen.
In unseren nächsten Blogbeiträgen erwarten dich spannende Gründungsgeschichten, Infos rund um den Start-up Kosmos und vieles weitere! Schau doch auch gerne auf unseren Social-Media-Kanälen vorbei uns lass dich von dem Netzwerk inspirieren!