Erfolgreiches Mentoring - Reicht meine Erfahrung, um eine Mentorin für andere zu sein?
Bei mir ist es nun fast 5 Jahre her, dass ich mich mit den ersten Babysteps in die Selbstständigkeit gewagt habe. Im April 2018 habe ich meine ersten Jobs als Fotografin wahrgenommen und mit einem sehr geringen Stundenpreis gestartet. Aber das war mir am Anfang egal, denn ich wollte erstmal einen Fuß in die Tür stellen.
Wenn ich zurückdenke, fällt mir auf, wie viele Anfängerfehler ich gemacht habe. Ich habe lange gebraucht, um die Abläufe richtig kennen zu lernen, die Steuern zu verstehen oder den Umgang mit Kund*innen so zu gestalten, dass es professionell, aber dennoch persönlich ist.
Ein Unternehmen zu gründen stellt viele Herausforderungen dar, an die man vorher gar nicht gedacht hat. Es gibt so viele Fragen und Entscheidungen, andauernd steht man unter Strom. Für sich loszugehen, ist nicht leicht, da bin ich ehrlich. Es kostet eine Menge Mut, Durchhaltevermögen und eine kreative Idee.
Sich dafür zu entscheiden zu gründen ist eine Sache, es durchzuziehen eine andere.
Als ich gestartet habe, wusste ich wo ich hin möchte, oft aber nicht, wie ich dorthin komme. Die Idee, als Fotografin zu arbeiten, kam bei mir schon während der Schulzeit. Als das Abi dann geschafft war, habe ich mich in ein 3-monatiges Praktikum bei einem Fotografen gestürzt.
Rückblickend war das die beste Entscheidung, die ich für meinen Weg hätte machen können. Bei ihm habe ich alle Grundlagen der Fotografie gelernt, und das Praktikum hat mich in meinem Berufswunsch bestätigt und mir einen Mentor geschenkt.
Ich habe mich erst 4 Jahre später dazu entschieden, meinen Traum als Fotografin aktiv anzugehen.
Die ersten 2 Jahre habe ich alles alleine gemacht und mir Schritt für Schritt die Dinge beigebracht, die ich für mein Business wissen musste. Irgendwann habe ich dann meinen Mentor kontaktiert und ihn um Unterstützung gebeten. Ich hatte großes Glück, denn dadurch hatte ich für die nächsten Jahre einen erfahrenen und sehr erfolgreichen Mentor an meiner Seite. Ich durfte ihn bei Jobs begleiten, ihm Fragen stellen und anschließend sogar für ihn arbeiten.
Erinnerst du dich noch an deinen Anfang?
Der Anfang einer Gründung ist oft mit Angst und Unsicherheiten behaftet. Da kann es helfen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich Unterstützung an die Seite zu holen.
Ich konnte meinen Mentor damals bei seinem Arbeitsalltag begleiten, zuschauen und Fragen stellen. Ich habe mitbekommen, wie er alltägliche Aufgaben angeht, aber auch Herausforderungen bewältigt.
Sein offenes Ohr hat mir den Mut gegeben, mich zu öffnen, konkrete Fragen zu stellen und ins Handeln zu kommen. Mein Mentor hat mir Selbstvertrauen geschenkt, es zu schaffen. Heute weiß ich: eine*n Mentor*in hätte ich mir schon für den Anfang gewünscht.
Habe ich das Zeug, eine Mentorin zu sein?
Am Anfang deiner Gründung stehst du sicherlich vor vielen Fragen. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, einen konkreten Plan zu erstellen oder Ängste und Unsicherheiten zu besprechen, kann Unterstützung Wunder wirken. Eine Person an seiner Seite zu haben, die bei genau diesen Fragen begleiten kann und selber Ähnliches erlebt hat, bietet genau die Hilfe, die Anfang gebraucht wird.
Du hast bereits gegründet? Dann kannst du eine Mentorin sein, denn als Gründerin, die sich ihr eigenes Unternehmen bereits aufgebaut hat, hast du Erfahrung im Unternehmer:innentum gesammelt.
Du hast gelernt, professionell zu arbeiten, deine Idee zu verwirklichen und deine ersten Kunden zu akquirieren. Du hast auf dich aufmerksam gemacht und Antworten auf deine Fragen gefunden.
Auf dem Weg in die Gründung gibt es grundlegende Fallen, in die man gerne tappt und typische Anfängerfehler, bei denen man sich verschätzt. Du kannst anderen Gründerinnen helfen, diese Fehler zu vermeiden und aus deinen Fehlern zu lernen.
Jede Entscheidung, die du bisher getroffen hast, hat dir einen Wissensschatz geschaffen, mit dem du dein Business antreibst und nach vorne bringst. Und genau das macht eine Mentorin aus.
Eine Mentorin zu sein bedeutet Begleitung und Unterstützung.
Als Mentorin aktiv zu werden ist deine Chance angehende Gründerinnen zu unterstützen!
Wenn du dich dazu entscheidest, Mentorin zu sein, entscheidest du dich gleichzeitig dafür, dich in neue Themen einzuarbeiten.
Als Mentorin lernst du selber aber auch viel, denn dein Mentee hat einen anderen Blick auf Dinge, die du schon immer auf deine Weise machst. Gespräche zwischen Mentee und dir als Mentorin helfen den Horizont zu erweitern, den Blickwinkel und die Perspektive zu wechseln. Es gibt dir die Möglichkeit, deine eigene Arbeit zu reflektieren, und das kannst du für deine Zukunft nutzen. Was sind denn deine Strategien? Wie gehst du mit Herausforderungen um? Was hat sich bei dir bewährt und was würdest du anders machen? Das intensive Auseinandersetzen mit deiner eigenen Geschichte gibt dir Motivation und Mut, selbst neue Schritte zu gehen.
Außerdem führt es dir vor Augen, wie viel du bereits geschaffen hast. Und sind wir ehrlich, wir loben uns selber viel zu selten. Du hast es schon so weit geschafft und jedes kleinste Wissen, das du hast, kann deiner Mentee helfen. Ihr profitiert also voneinander, denn das Mentoring beruht auf gegenseitigem Geben und Nehmen.
Es ist erfüllend, jemandem dabei zuzusehen, zu wachsen und deine Hilfe und Denkanstöße umzusetzen.
Die Workshops und Vorträge, die während des Programms stattfinden, können aber auch dir eine Menge neues Wissen schenken. Die Netzwerkveranstaltungen helfen dir selbst auch dabei, neue Kontakte zu schließen. Du siehst also, es lohnt sich für dich eine Mentorin zu sein.
Was muss ich tun? Wie bereite ich mich vor?
Wichtig ist, dass du offen für Neues bist. Es gibt kein Richtig und Falsch! Etwas, das für die eine gut funktioniert, klappt bei der Nächsten vielleicht gar nicht. Schau dir an, wie dein Mentee tickt. Ist sie eher jemand, die einen konkreten Schritt-für-Schritt-Plan braucht, ins Detail und alles erarbeiten muss oder reicht es ihr, gedanklich Lösungen anzuregen und mehrere Dinge gleichzeitig anzugehen?
Ihr beide solltet euch auf Augenhöhe begegnen. Es geht nicht darum, deine Mentee zu belehren und dein Wissen durchzusetzen, es geht vielmehr darum, herauszufinden, wo die andere Person steht und welche Fragen du ihr beantworten kannst. Manchmal ist es ein fehlender Kontakt aus deinem Netzwerk oder das Berichten von deinen Fehlern, die du nicht wiederholen willst, die deiner Mentee aber das richtige Know-How geben.
Von WES erhältst du außerdem vorab ein kleines Briefing, wie du deine Unterstützung angehen kannst.
Konkrete Tipps zur Vorbereitung auf das Mentoring:
Hier noch ein paar konkrete Tipps, wie du dich auf das Mentoring vorbereiten kannst:
- Organisiere dich, überlege dir, welchen Bereich du besonders gut kennst und notiere ihn dir.
- Schreibe auf, was dir besonders geholfen hat und was du gerne anders machen möchtest. Welchen Rückschlag hast du erlebt und was hast du daraus gelernt?
- Hast du schon mal eine falsche Entscheidung getroffen, die du bereust?
- Hast du Vorlagen oder Checklisten, PDFs, Excel Tabellen oder Programme, die du weiterleiten oder empfehlen kannst?
- Überlege dir, ob es vielleicht Lektüren oder Weiterbildungsmöglichkeiten gibt, die dir selbst als Leitfaden dienen.
- Gibt es Bücher, bei denen du denkst, dass sie jede Unternehmerin gelesen haben sollte? Podcasts, die dich inspiriert haben?
- Vielleicht eine Facebook Gruppe, einen Instagram Kanal oder ein LinkedIn Profil, das bei dem Weg unterstützen kann.
Du kannst auch einen Fragenkatalog für deine Mentee erstellen, den du mit ihr zusammen durchgehen kannst, um sie besser kennenzulernen.
Einige Fragen könnten zum Beispiel sein:
- Wo stehst du gerade?
- Was ist deine größte Herausforderung?
- Welche Kontakte fehlen dir?
- Womit fühlst du dich alleine gelassen?
- Gibt es etwas, das dich überfordert?
- Wo siehst du deine Stärken?
- Was sind deine Schwächen?
- Brauchst du Empfehlungen für Bücher/Podcasts/Magazine/Artikel?
Nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort - Dein Wissensstand ist genug
Unser Mentorinnenprogramm bietet Euch beiden einen neutralen Boden. Ihr legt eure Zusammenarbeit gemeinsam fest.
Du brauchst also keine Angst davor zu haben, dass du nicht genug weißt.
Du selbst entscheidest mit deiner Mentee zusammen, in welchem Rhythmus ihr euch trefft, in welchem Bereich du helfen kannst und besprecht direkt, welche Fragen überhaupt in Betracht gezogen werden.
Wenn du nicht weiter weißt, weil ein Thema außerhalb deines Wissensstandes liegt, ist das nicht schlimm. Teile deiner Mentee offen mit, wenn du über ein bestimmtes Thema kein Wissen oder damit (noch) keine Erfahrung hast.
Du brauchst nicht auf jede Frage eine Antwort haben. Oft hilft es auch schon, dass man über das Thema spricht, um zu reflektieren, wo man steht und wo man hin möchte. Ein Blick von außen hilft, sich zu lockern und einen neuen Weg einzuschlagen.
Wenn du jemanden kennst, der deiner Mentee bei dem Thema weiterhelfen könnte, leite den Kontakt an deine Mentee weiter.
Warte nicht, bis du dich bereit dafür fühlst! Hast du gegründet? Dann hast du Erfahrung! Du hast Dinge, die du gut und weniger gut angegangen bist und kannst genau das weitergeben. Beim Mentoring geht es darum, ein vertrauensvolles Gespräch zur Unterstützung und Begleitung zu schaffen. Konstruktive Kritik und deine Sichtweise zu schenken. Du sorgst für mehr Selbstvertrauen bei deiner Mentee und selbst, wenn du keine Lösungen hast, gibst du Denkanstöße und hilfst ihr, den Weg selber zu finden und auf die richtige Strategie zu stoßen.
Also, finde jetzt mit uns deine Mentee und melde dich jetzt als Mentorin bei uns!
Mit deiner Unterstützung trägst du dazu bei, die Gründerinnen-Szene zu vergrößern und Frauen mehr Fläche zu geben!